Heretic Tongues
Das neue Album. Ab 20. Mai auf CD, Vinyl und als Stream.
Wucan hat von Anfang an ein Konzept verfolgt, dass die losen Enden des Hardrocks da zuknüpft, wo andere sie fallen ließen. Bewusst beziehen sie sich auf die europäischen Traditionen des Hardrocks. Was jedoch Wucan von Epigonen unterscheidet, ist der Zeitbezug. Wucan sind keine Eskapisten. Sie verorten sich im Hier und Jetzt. “Heretic tongues“ ist ein Album, das vom Diesseits spricht – nicht von Drachentötern. So möchten Wucans neue Songs auch textlich wahrgenommen werden. Nicht ohne Grund wird das Publikum auf Deutsch adressiert, wenn es etwa um Zorn auf „Fette Deutsche“ geht. Weil es um Haltung geht. Weil es um Message geht.
Bandleaderin Francis Tobolsky zeigt sich einmal mehr als charismatische Sängerin, die eine kraftvolle und glaubwürdige Gesangsperformance abliefert. Ihre Gesangsparts sind oft vielspurig, die Arrangements subtil durchkomponiert. Francis beweist auf der Höhe ihres Könnens, dass sie zu einer der besten Rocksängerinnen in Deutschland avanciert ist.
Die Band experimentiert nicht nur mit Synthesizer und Theremin, sondern auch mit komplexen Klangteppichen. Dabei überraschen sie immer wieder mit gekonnten musikalischen Stilbrüchen von Metal bis Disko, ohne dabei das ursprüngliche Hardrock-Konzept zu verwässern. Die Querflöte, die schon oft als Distinktionsmerkmal herhalten musste, reiht sich nun in die Vielzahl von Instrumenten ein und erscheint dort, wo sie Sinn macht, ohne zu dominieren. „Heretic tongues“ ist keine bloße Aneinanderreihung von Hits. Es ist ein Album zum Albumhören.